Die Fortbildungsreihe „Beseelte Psychotherapie“ ist eine Einführung und Vertiefung einer spirituellen und transpersonalen Orientierung in der Psychotherapie. Darin geht es vor allem um einen erweiterten integrierenden und menschlichen Ansatz für jegliches psychotherapeutisches Handeln. Ausgangspunkt ist ein Seelenverständnis, das über die Konzeptionalisierungen von Ich, Selbst, Identität und Persönlichkeit hinausgeht, essenzielle Qualitäten und Wesensmerkmale des Menschen enthält und eine Offenheit für Transzendenz besitzt. Die Bewusstseinsentwicklung des Therapeuten im Sinne einer Seelenverankerung kann entsprechende Strukturen bei Patienten wecken und als menschlicher und mitmenschlicher Kontext für Heilungsprozesse dienen. Die Fortbildungsreihe ist so konzipiert, dass die Teilnehmer*innen die Ergebnisse unmittelbar in ihrer beruflichen Praxis umsetzen können.
Christian Horras, Referent des Kurses „Kreativität als spiritueller Weg in Therapie und Beratung“ vom 05.02. bis 07.02.2021, hat uns im folgendem einige Interviewfragen zu seinem Kurs mit Klaus Buch und Petra Mann beantwortet:
An welche Zielgruppe genau richtet sich Ihr Seminar?
An Menschen aus therapeutischen oder sozialen Berufen, die in ihrer Arbeit die transpersonale Ebene mit einbeziehen möchten.
Mit welchen Methoden arbeiten Sie in Ihrem Kurs?
Wir werden in diesem Kurs verschiedene Methoden aus der Kreativtherapie wie z.B. kunst- und körpertherapeutische Übungen, aber auch Übungen aus der Poesietherapie, Achtsamkeitsverfahren oder verschiedene Kreativitätstechniken kennenlernen. Darüber hinaus werden wir auch psychoedukative Elemente wie Texte, kleine Inputs etc einbringen.
Welche Übungen werden die Teilnehmer*innen kennenlernen?
Ganz spannend sind die Meditationen der Gruppenteilnehmer*innen z.B. zu ihrem/seinem spontan gemalten Bild. In dieser sogenannten „Ich-Bin-Meditation“ aus der Enlightenment-Bewegung werden Ich-Strukturen im Sinne des Egos aufgelöst und eine transpersonale Seins-Ebene erfahren.
Was können die Teilnehmer*innen aus Ihrem Seminar mitnehmen?
Die Teilnehmer*innen können aus dem Seminar mitnehmen, dass jede Art von Therapie überhaupt erst durch Kreativität funktioniert. Auch die Gesprächstherapie arbeitet damit, z.B. durch Imaginationen, die Voraussetzung jeglicher Veränderungsprozesse sind. Allein dadurch, dass man sich z.B. ein Bild seiner Zukunft vorstellt, ist man in gewissem Sinne schon kreativ.
Kreativität gibt den Menschen Sinn, lässt ihn sich spüren. Dadurch, dass man etwas Kreatives tut, etwas „erschafft“, ist man dem universellen Prinzip des Schaffens nahe, letztlich also dem Geist, der unseren ganzen Kosmos durchzieht. Alles ist Werden und Vergehen und immer wieder neu entstehen. In diesem Sinne liegt im kreativen Prozess sehr viel Spiritualität verborgen.
Letztlich versucht die Menschheit seit jeher in kreativen Prozessen und Produkten spirituelle Bedürfnisse zu befriedigen. Jede Kunst berührt geistige Qualitäten und spricht auch genau diese in jedem Menschen an, der sie rezipiert, egal ob das bildende Kunst, Musik, Tanz, Schauspiel oder Poesie ist.
Insofern nehmen die Teilnehmer*innen auch viel Wissen über Kunst und Spiritualität mit aus dem Seminar. Und sie erhalten Handwerkszeug, wie über kreative Produkte im therapeutischen Prozess wie z.B. Bilder die transpersonale Ebene mit einbezogen werden kann. Und davon profitieren letzlich Therapeut*in wie auch Klient*in. Das haben viele Studien längst bewiesen: Wer sich mit etwas Höherem verbunden fühlt, der lebt gesünder und ist glücklicher.
Allgemeine Informationen zur Fortbildungsreihe „Beseelte Psychotherapie“:
- Es können einzelne Seminare gebucht werden oder auch ein ganzes Curriculum, das aus acht Seminaren besteht. Vier dieser Seminare werden in zweijährigem Rhythmus wiederholt und gelten bei Zertifikatsinteresse als Pflichtseminare. Die weiteren Seminare werden variiert.
- Fortbildungsbausteine für das Zertifikat:
• Beseelte Psychotherapie im Überblick
• Seelenverbindung/ Seelenverankerung
• Supervision
• 3 Wahlmodule aus dem laufenden Programm
• Dokumentation von 10 Beratungen - Zielgruppe: Ärzt*innen, Psycholog*innen und weitere (siehe individuell je Veranstaltung)
Weitere Informationen und einen Überblick über alle Module finden Sie hier.