Vom 10.11. bis 12.11.2017 findet das Seminar „Das innere Kind wachsen lassen“ mit Angelika Doerne statt. Um Ihnen einen kleinen Einblick zu verschaffen, worum es in dem Seminar geht, haben wir ein Interview mit der Referentin geführt.
Frau Doerne, Ihr Seminar hat den Titel “ Das innere Kind wachsen lassen“, was ist denn das innere Kind?
Das innere Kind ist der Teil in uns, der in unserem Leben und besonders in unserer Kindheit zu kurz gekommen ist und nicht das bekommen hat, was es gebraucht hätte. Der Teil in uns, der sich nicht willkommen fühlte, nicht gesehen und nicht wert geschätzt fühlte, der nicht ausreichend Schutz und Verständnis erfahren hat. Unser inneres Kind hat gelernt herunter zu schlucken, sich zurück zu halten, sich anzupassen, die Erwartungen der anderen zu erfüllen, keine Last zu sein und Wut und Ärger erst gar nicht aufkommen zu lassen oder für immer der Rebell zu sein. Meist hat unser inneres Kind irgendwann resigniert und sich für Hoffnungslosigkeit entschieden.
Wenn all diese Erfahrungen schon lange her sind, welche Bedeutung haben sie dann noch für unser Leben?
Unser inneres Kind hat damals als Konsequenz aus seinen Erfahrungen Glaubenssätze entwickelt. Diese Glaubenssätze tragen wir bis zum heutigen Tag in uns. Sie bestimmen bewusst oder unbewusst unser gegenwärtiges Leben, deshalb sind sie hoch aktuell. Typische Glaubenssätze sind zum Beispiel „ich bin nur etwas wert, wenn ich etwas leiste“ oder „ich gehöre nur dazu, wenn ich die Erwartungen der anderen erfülle“ oder „ich habe kein Recht auf meine Bedürfnisse“. Solche Glaubenssätze bestimmen alle Bereiche unseres Lebens. Sie machen uns das Leben zuweilen schwer und sorgen dafür, dass wir uns selbst verleugnen und uns nicht trauen, für uns einzustehen.
Wie kann das innere Kind wachsen und welche Auswirkungen hat das dann auf die Glaubenssätze?
Unser inneres Kind ist immer noch genauso lebendig in uns wie früher. Und es fehlten ihm damals die Möglichkeiten weiter zu wachsen. Heute können wir mit unserem inneren Kind wieder in Kontakt kommen, uns auf es einstimmen und schauen, was es braucht, um weiter wachsen zu können. Das Gute ist, dass wir heute nicht mehr darauf angewiesen sind, dass ein anderer uns unsere Bedürfnisse erfüllt, so wie das als Kind gewesen ist. Sondern heute können wir mit unserem Erwachsenen-Ich in Verbindung mit unserem inneren Kind gehen und ihm das geben, wonach es sich seit Jahrzehnten sehnt. Manchmal geht es darum, unserem inneren Kind einfach Verständnis und Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, manchmal braucht unser inneres Kind einfach Nähe und Geborgenheit und manchmal braucht es jemanden, der oder die es vor Angriffen schützt. Und wenn unser inneres Kind das bekommt, was es braucht, dann können unsere Jahrzehnte alten Glaubenssätze anfangen sich zu lösen, dann brauchen wir sie nicht mehr.
Weitere Informationen über das Seminar und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.