Am 17. November 2017 findet das Symposium „Tierbegleitete Therapie – Seelenheil für Mensch und Tier“ in der Akademie Heiligenfeld in Bad Kissingen statt. Die Heiligenfeld Kliniken geben dabei einen Einblick in das einzigartige Therapiekonzept und machen die tierbegleitete Therapie erlebbar. Das Symposium richtet sich sowohl an Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten als auch an Tierärzte, Tierheilpraktiker und Tiertherapeuten. Ebenso ist es konzipiert für Menschen in tiermedizinischen und tierpflegerischen Berufen sowie Interessierte an der tierbegleiteten Therapie.
Anita Schmitt, Leiterin der Akademie Heiligenfeld führte ein Interview mit Prof. Dr. Thilo Hinterberger.
Professor Hinterberger hält am Symposium den Vortrag „Forschungsergebnisse zur tierbegleiteten Therapie in den Heiligenfeld Kliniken“. Er ist Physiker und Neurowissenschaftler und leitet den Forschungsbereich Angewandte Bewusstseinswissenschaften in der Psychosomatischen Medizin am Universitätsklinikum Regensburg. Seine Forschungen reichen von der Entwicklung von Gehirn-Computer Schnittstellen über die Analyse von Bewusstseinszuständen in komatösen Zuständen oder spiritueller Praxis bis hin zu Fragen aus der Therapie und psychosomatischer Medizin.
Welche Forschungsfrage war Grundlage für die Erhebung?
Prof. Hinterberger: Wenn Patienten ihr Haustier, hier speziell ihren Hund mit in die therapeutische Umgebung nach Heiligenfeld mitbringen dürfen, dann ist es von besonderem Interesse, welchen Einfluss das Tier auf den Therapieverlauf nimmt. Dazu wollten wir wissen, wie sich die Beziehung zum Hund verändert, aber auch die sozialen Beziehungen im therapeutischen Umfeld. Und nicht zuletzt kann ein Hund bekannterweise wesentlich zum Wohlbefinden und einer positiven Motivation eines Menschen beitragen. Wir wollten wissen, ob das auch für diese Situation zutrifft.
Welche Daten wurden in welchem Zeitraum erhoben?
Prof. Hinterberger: Um diese Fragen beantworten zu können, haben wir einen Fragebogen mit 24 Fragen entwickelt. In den Jahren 2015 und 2016 haben wir diesen Bogen von rund 80 Patienten mit Hundebegleitung auswerten können.
Welche (allgemeinen) Ergebnisse konnten abgeleitet werden?
Prof. Hinterberger: Im Ergebnis zeigte sich, dass etwa 80 % der Patienten der Meinung waren, dass die Anwesenheit des Hundes in der Klinik einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Therapie und die persönlichen Motive gehabt hat. Ebenso hat sich für fast 80 % der Patienten die Beziehung zu ihrem Hund verbessert, aber auch zwischenmenschliche Beziehungen und das Lebensgefühl selbst konnten in ähnlichem Maße verbessert werden.