„Wir haben gelernt zu leben mit Influenza, SARS, Ebola, Herzinfarkten, Suiziden, Karzinomen und so weiter. Wir können uns ermutigen, Halt geben, beistehen in unseren Ängsten und auch in der Krankheit, wenn wir uns nicht abkapseln, wenn wir das coronafreie Leben spüren, wertschätzen und leben. Lasst uns unser Herz und unsere Seele nicht vom Virus beherrschen, sondern geben wir ihm einen angemessenen Platz, was zugegeben nicht leicht ist, aber lasst es uns wenigstens versuchen. Am Ende sind wir Menschen, die (auch in der Gefahr) leben.“ – Dr. Joachim Galuska
Um zum Nachdenken und Innehalten anzuregen, haben Dr. Joachim Galuska und seine Frau Uta Galuska sich durch den Kalligrafie-Meister und Poeten „Mitsuo Aida“ inspirieren lassen und uns zwei Gedichte zur aktuellen Lage geschrieben.
After all (Corona)
In Verbundenheit mit Mitsuo Aida (1924 -1991, „we are only human after all“)
Am Ende sind wir alle nur Menschen
Am Ende sind wir alle nur Lebewesen
Wir sind so verletzlich
Wir sind so ängstlich
Wir kämpfen ums Überleben
Wir verlieren uns
Wie können wir unsere Würde bewahren?
Wie können wir wachsam sein?
Wie können wir unser Herz offenhalten?
Lasst uns innehalten
atmen
gemeinsam atmen
uns gegenseitig halten
Was ist Leben inmitten von Gefahr?
Was ist Leben im Kranksein?
Was ist Leben im Sterben?
Am Ende sind wir alle nur Menschen, die leben.
Joachim Galuska, 17.03.2020
Atem ist der Welt entzündet.
Atem ist der Welt entzündet.
Und das Atmen stockt,
ohne im Innehalten
mit der Morgenröte aufzuwachen.
Alles Vage
Schnürt und bricht sich aus
in einer Dämmerung,
die sich schließen will,
statt dem Frühling zu folgen,
der Sterben und Leben
als ein fließend Eines umarmt.
Uta Galuska zum Coronavirus, 17.03.2020