Die Referent*innen Erwin Schmitt und Hakima Gote halten im Februar 2021 das Seminar „Liebe als heilende Kraft“. Sie haben uns im Vorfeld einige Interviewfragen beantworten:
Was können die Teilnehmer aus Ihrem Seminar mitnehmen?
- Eine Stärkung ihrer selbst
- kollegialen Austausch
- bewusster Einsatz der Liebe
Können Sie uns Fachbegriffe aus Ihrem Ausschreibungstext erläutern?
Humilitas: Bescheidenheit und Menschlichkeit
Wie kamen Sie zu dem Thema und wie lange beschäftigen Sie sich schon damit?
Seit Beginn meiner Ausbildung zur Hakomi-Therapeutin 2003 beschäftige ich (Hakima Gote) mich mit dem Thema Liebe als heilende Kraft in der Therapie und derAuswirkung der inneren Haltung der Therapeutin auf den Therapieverlauf und die Veränderungskapazität der Klient*innen. Liebe hat viele Gesichter, Geduld, Zuversicht, Nachsicht, Grenzen, Verständnis, Verbindung… Wie schon andere namenhafte Psychotherapeuten wie Carl Rogers, Irvin Yalom usw. sagten, ist die therapeutische Beziehung jenseits der Therapiemethode und –richtung bedeutend für den heilsamen Verlauf. Sich dessen immer wieder bewusst zu werden ist tägliche Pflege. Das Thema Scham und Beschämt-Werden als wahrscheinlich effektivste Methode der „schwarzen Erziehung“ zur Heranbildung eines falschen Selbst i. S. von Donald Winnicott hat mich (Erwin Schmitt) seit jeher beschäftigt. Geleitete Imaginationen zur Begegnung mit eigenen tiefen Schamgefühlen, die in der Gruppe nicht kommuniziert, sondern in der Begegnung mit anderen ins eigene Bewusstsein gehoben werden, im Wissen, dass die anderen gerade am gleichen Thema dran sind, führen zu einer Wandlung, wenn dabei mehr und mehr gespürt werden kann, dass man sich nicht „aufzubrezeln“ braucht, nicht immer besser darstellen muss, als man ist, in aller Bescheidenheit und Menschlichkeit (=Humilitas). Dann wandelt sich die Scham in eine unterstützenden Kraft, die uns über die Sprache des Herzens zur Liebe führen kann.
Hier gelangen Sie direkt zur Veranstaltung!