Vom 5. Juli bis 7. Juli 2019 leitet Carsten Gans in der Akademie Heiligenfeld ein Seminar zum Thema „NATUR heilt – Ruhe und Achtsamkeit im Wald für die Seele“.
In einem Interview gibt er Einblicke, was die Teilnehmer während des Wochenend-Seminars erwartet:
Was macht das Konzept des „Natur-Coachings“ aus?
Die Frage, was Natur-Coaching ist oder sein kann, ist nur schwer einfach zu beantworten, da es sehr unterschiedliche Formen gibt. Vom Grundsatz her haben aber fast alle gemeinsam, dass ein Coach einen einzelnen Menschen, oft Coachee genannt, oder eine Gruppe begleitet und unterstützt und dafür die deutlich erweiterten Möglichkeiten nutzt, die ihm die Natur bietet. Die Wirkungen, die bei einem Coaching erzielt werden können, reichen vom aktiven Naturerlebnis, über das Erleben von Ruhe, Entspannung und Achtsamkeit bis hin zur Lösung persönlicher Probleme vielfältiger Art und zur Heilungsunterstützung bei Belastungen von Körper, Geist und Seele. Insbesondere ergeben sich die neuen Möglichkeiten durch eine große Vielfalt an Orten, Pflanzen und anderen natürlichen Gegenständen, die symbolhaft zum Begreifen, Erkennen, Initiieren oder Verstärken vom Coachee unbewusst/intuitiv gefunden werden, um anschließend deren Bedeutung für das eigene Anliegen zu erkennen. Oder solche, die vom Coach bewusst als natürliches Vorbild in den Prozess eingebracht werden können.
Außerdem wird die hilfreiche Bewegung an der frischen Luft der Wälder, Berge oder an Gewässern überhaupt erst ermöglicht. So dass der Coachee neben seinem Verstand auch seinen eigenen bewegten Körper nutzen kann, um Fortschritte zu machen. Da der Körper wesentlich am Erleben eines Problems beteiligt ist, z.B. in Form von somatischen Beschwerden bis hin zu körperlichen Ausfallerscheinungen, haben Natur-Coachings mit Bewegungselementen einen bedeutsamen Vorteil gegenüber Coachings in umbauten Räumen: Der Körper kann dabei besser an der ja auch spürbaren Lösung beteiligt werden. Welche größere Bedeutung die einfachste Bewegung, das Gehen, hat, zeigt auch unsere Alltagssprache: Schließlich fragen wir einen anderen Menschen, für den wir uns interessieren, auf Deutsch und in vielen anderen Sprachen: „Wie geht es Dir?“ und nicht z.B. „Wie sitzt es Dir?“, als Analogie zu Coaching-Sitzungen in Räumen. Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus erlaube ich mir, dazu einen recht absolut daher kommenden Satz zu formulieren: „Wer etwas bewegen will, sollte sich bewegen.“ Mit Sicherheit hilft es.
Natur-Coachings nehmen sich häufig mehr Zeit, um verstärkt die unbewussten Möglichkeiten der Menschen, die auch mit Intuition, Emotion oder Körperwissen umschrieben werden, zu nutzen. Dies wird von den Teilnehmern meist als sehr angenehm und bedeutsam wahrgenommen. Im Unterschied zu den erlebten Alltagen in Familie und Arbeit, die häufig mit viel bewusstem Denken und rationalem Verhalten gefüllt sind. So wie die Natur sich mehr Zeit nimmt, um zu wachsen, dauern Coachings in der Natur meistens auch länger, bis die Dinge klarer erkannt, neue Möglichkeiten gesehen oder Entscheidungen gereift sind. Dem bekannten Sprichwort folgend: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ werden wir in der Natur automatisch auch entschleunigt.
Welche Auswirkungen hat die Natur auf unsere Gesundheit? Was soll durch die Erfahrungen und Erlebnisse der Seminarteilnehmer mit der Natur gefördert werden?
Ein Aufenthalt in der Natur hat generell viele positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Wir können hier sauerstoffreiche, frische Luft atmen. Die Bewegung in der Natur hat erwiesenermaßen positive Effekte auf Stresslevel, Immunsystem, Stoffwechsel und Kreislauf. So erhöht bereits ein Aufenthalt von wenigen Stunden unsere Abwehrkräfte in Form von Killerzellen um 40 Prozent. Nur 15 Minuten Spazierengehen erhöht die Aktivität des Parasympathikus um über 100 Prozent was in direktem Zusammenhang mit Entspannung steht. Und Studien aus Japan zeigen, dass sich der Blutdruck automatisch um 9 bis 12 Prozent senkt. Wir fühlen uns in der Natur auch irgendwie mehr zu Hause. Was einleuchtend ist, wenn man weiß, dass wir Menschen im Laufe unserer Evolution mehr als 99,99 Prozent unserer Zeit in der Natur verbracht haben. Und gesund bleibt oder wird man doch am liebsten „zu Hause“.
Neben diesen automatischen Nebeneffekten werden wir im Seminar Übungen erleben, die unsere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit schärfen sowie unsere Achtsamkeit für uns selbst, für die uns umgebende Natur und für unsere Mitmenschen fördern. Außerdem darf bei der gemeinsamen Zeit im Wald das Vertrauen in die eigene Intuition gestärkt werden. Darüber hinaus haben wir auch die Möglichkeit, neue Antworten auf persönliche Fragestellungen mit nach Hause zu nehmen.
Gibt es Einschränkungen für die Teilnahme am Seminar?
Für die Teilnahme reicht eine einfache körperliche Fitness. Da wir am Samstag und Sonntag von der Akademie aus zum Wald für die Seele gehen werden, sollte es allen Teilnehmenden möglich sein, hin und zurück jeweils ca. 2,5 km langsam in der Gruppe zu gehen. Wir nutzen den Weg dabei bereits für Übungen. Jeder sollte für die Stunden in der Natur dem Wetter und seinem eigenen Wohlbefinden angepasste Kleidung mitbringen sowie feste Schuhe für einen sicheren Tritt.
Einen zusammenfassenden Überblick über die wesentlichen Seminarinhalte und -informationen sowie ein Anmeldeformular finden Sie hier.
Im letzten Jahr durften die Mitarbeiter der Akademie bereits das Natur-Coaching von Carsten Gans im Rahmen einer Fortbildung kennenlernen und haben ihre Eindrücke in einem kurzen Erfahrungsbericht zusammengefasst.