„Neue Dimensionen der Wir–Kultur„ – so lautet der Titel des Seminars unter der Leitung von Dr. Thomas Steininger, das vom 17.04. bis 19.04.2020 in der Akademie Heiligenfeld stattfindet. Um Ihnen einen kleinen Vorgeschmack geben zu können, haben wir ein Interview mit dem Referenten Dr. Thomas Steininger, Herausgeber des Magazins evolve, geführt:
Im Ausschreibungstext erwähnen Sie, dass im Seminar mit direkter Wahrnehmung lebendiger Beziehungsfelder und ihrer ko-kreativen Intelligenz experimentiert wird. Wie werden Sie in diesem Prozess vorgehen?
Wir werden im Seminar mit inneren und gemeinsamen Wahrnehmungsübungen arbeiten, in denen wir mit verschiedenen Perspektiven wie der Ich-Perspektive, einer interpersönlichen Wir-Perspektive und einer Wir-Raum-Perspektive experimentieren, um zu sehen wie sich aus diesen Perspektiven Dialoge in einer unterschiedlichen Dynamik entfalten. Das werden Partnerübungen sein und Übungen im gemeinsamen Begegnungsfeld. Einerseits geht es um eine Verfeinerung der Wahrnehmung von Begegnungsräumen, in denen der Schwerpunkt sich von der Einzelperspektive zur Wahrnehmung der Gesamtgestalt eines Begegnungsraums verlagert. Dann werden wir diesen Raum übend erweitern, um zu sehen wie sich in dieser Schwerpunktverlagerung neue neue dialogische Dynamiken zeigen, in denen auch konflikthafte Perspektiven in einer kreativen Einheit wahrgenommen werden können.
An welche Zielgruppe richtet sich der Kurs?
Das Seminar richtet sich an Menschen, die ein Interesse an neuen Kommunikationformen haben und die daran interessiert sind wie ko-kreatives Bewusstsein es schafft, Menschen in sehr unterschiedlichen Settings eine neue Qualität von Kreativität zu ermöglichen. Unsere hyperindividualiserte Wahrnehmung der Welt hat große Stärken, aber wir sehen auch immer mehr ihre Schwächen. Wie kann unsere entwickelte Individualität in eine neue Gestaltwahrnehmung der Ganzheit von Situationen, Settings und Kontexten eingebracht werden? Sowohl in therapeutischen Kontexten als auch in Fragen der Kollaboration in unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen bietet die We-Space Arbeit neue Möglichkeiten, gemeinsame Potenziale zu entfalten.
Welche Erfahrungen, welche neuen Dimensionen der Wir-Kultur können die Teilnehmer aus diesem Seminar mitnehmen?
Ein Begriff, den wir in unserer Arbeit verwenden, heißt Transindividuation. Teilnehmer dieses Seminars können erleben, wie die Erfahrung ihre Individualität in einer Integration mit der Erfahrung eines lebendigen Wir-Raums eine neue Qualität des Miteinander ermöglicht. Die Kraft des Dialogs findet einen neuen dynamischen Mittelpunkt. Es kommt zu einer synergetischen Verbindung der Perspektiven. Diese Erfahrung kann sehr kraftvoll und bedeutsam sein. Sie stellt gewohnte Wahrnehmungen von Trennung in Frage, ohne unsere Unterschiedlichkeit zu übergehen.
Weitere Informationen sowie ein Anmeldeformular zum Seminar finden Sie hier.