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PPA-N: Prinzipien und Praktiken der Achtsamkeit – Interview mit Gerd Metz

Vom 06.03. – 21.06.2020 findet in der Akademie Heiligenfeld das Seminar „PPA-N: Prinzipien und Praktiken der Achtsamkeit unter der Leitung von Gerd Metz statt. Um Ihnen einen kleinen Vorgeschmack geben zu können, haben wir ein Interview mit dem Referenten Gerd Metz, Achtsamkeitstrainer, Psychotherapeut und MBSR-Lehrer, geführt:

Was ist der Unterschied zwischen PPA-N und dem MBSR Modell?

Das Seminar PPA-N Prinzipien und Praktiken der Achtsamkeit – Nürnberger Modell führt in die gleichen Basisübungen der Achtsamkeit ein wie sie auch im MBSR-Programm unterrichtet werden, also die Sitzmeditation, die Gehmeditation, die Körper-Spürmeditation und einfache Yoga-Übungen.

PPA-N geht aber insofern tiefer, als es mit Hilfe von präzisen, aufeinander aufbauenden Erläuterungen und illustrativen Zeichnungen die den Praktiken der Achtsamkeit zugrunde liegenden Prinzipien – sozusagen ihre DNA – aufschlüsselt.

Dadurch wird sowohl die Praxis der Achtsamkeitsmeditation selbst als auch die Übung besonderer Geistesgegenwart im Alltag ausgerichteter und präziser.

Zudem wird deutlicher als beim MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction), dass Achtsamkeitspraxis nicht so sehr eine „Mental-Technik“ zur Stressreduktion, sondern vielmehr ein wesentliches Element eines lebenslangen Entwicklungs- und Reifungsweges ist. Mehr Gelassenheit und weniger Stress stellen sich dann ganz organisch als Folge eines durch anhaltende Kultivierung mehr und mehr in sich ruhenden Bewusstseins ein.

Der MBSR 8-Wochenkurs wurde bereits 1979 von Jon Kabat-Zinn konzipiert und 1993 nochmals detailliert in seinem Ablauf festgelegt. Seitdem haben sich seine Elemente, seine Struktur und sein didaktischer Ansatz kaum verändert.

Im Nürnberger Modell PPA gehen wir davon aus, dass das Erfahren und vertiefte Verstehen der Prinzipien der Achtsamkeitspraxis bedeutender ist als die äußere Ablaufstruktur eines Kurses. Das heisst, wir orientieren uns jedes Mal neu daran, wo eine Teilnehmergruppe mit ihren Erfahrungen und Fragen gerade steht und verbinden dies kreativ mit unseren allgemeinen Prinzipien einer Psychologie der Achtsamkeit.

Dabei lernen wir als Lehrer jedes Mal selbst etwas hinzu. Neuere Erkenntnisse wie z.B. in der Neurophysiologie, der Traumaforschung, der Resonanztheorie u.a. werden dabei gerne immer wieder mit genutzt.

Welche Praktiken können die Teilnehmer in der Fortbildung lernen und wie können Sie diese in ihren Alltag einbauen?

Die Teilnehmer lernen die anfangs erwähnten sog. formalen Achtsamkeitsübungen und ihre jeweilige praktische Bedeutung kennen. Dies wird ergänzt durch die Einführung in die sog. informelle Praxis, welche bedeutet, achtsame Präsenz mehr und mehr in die Abläufe des täglichen Lebens hineinzubringen. Man könnte sagen, auf diese Weise wird der Alltag zur Übung. Beide Arten von Praxis brauchen und ergänzen sich gegenseitig. Man sagt: so wie die beiden Flügel eines Vogels.

Eine regelmäßige formale Übungspraxis in die Alltagsroutine einzubauen gelingt Teilnehmern in dem Maße wie sie deren fundamentale Bedeutung für ihr Leben und für ihre tiefste Sehnsucht erkennen. Um dies mit einer Metapher zu beschreiben: Wenn das Erlernen der Lebenskunst so etwas wäre wie das von einer Sehnsucht inspirierte Erlernen eines Musikinstruments, dann würde man sich vermutlich täglich Zeit nehmen um mit diesem Musikinstrument zu praktizieren. Unser eigenes Bewusstsein ist das Musikinstrument für die Melodie unseres Lebens.

Nutzen Sie die Übungen auch selber in Ihrem Alltag und wenn ja in welchen Situationen?

Ich habe in den 60er Jahren diese Praktiken kennengelernt, als ich als Jugendlicher viele Jahre lang von Fehmarn im Norden bis zum Ammersee im Süden auf Yogaseminare fuhr und war dann als Student in den 70ern in Indien, Thailand, Japan und Korea in Meditationszentren. Seitdem habe ich die Achtsamkeitspraxis nie wieder ganz aufgegeben. Ich mache normalerweise morgens und abends jeweils eine Meditation, wobei die zeitliche Länge variieren kann.

Die informelle Praxis einer achtsamen Präsenz in den Abläufen des täglichen Lebens ist bei mir in den überwiegenden Zeiten des Tages aktiviert.

Weitere Informationen sowie ein Anmeldeformular zum Seminar finden Sie hier. 

 

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