Bad Kissingen – Über 150 Lehrkräfte aus Bayern und dem gesamten Bundesgebiet nahmen am 19. November am Symposium „Lehreridentität in unserer Zeit“ der Akademie Heiligenfeld teil. Akademieleiterin Anita Schmitt eröffnete den Tag mit dem Hinweis, wie stark sich der Lehrerberuf im Spannungsfeld gesellschaftlicher Erwartungen, digitaler Umbrüche und pädagogischer Ideale verändert – und warum Räume der Selbstreflexion heute unverzichtbar sind.
Einen dichten und eindringlichen Blick in die inneren Spannungsfelder des Berufs gab anschließend Dr. Hans-Peter Selmaier, Chefarzt der Parkklinik Heiligenfeld. Er zeigte, wie berufliche Identität entsteht – und woran sie im Alltag scheitert: Zeitmangel, steigender Druck, kaum Gestaltungsspielräume, wachsender Verwaltungsaufwand und immer weniger echte Beziehung. Die Sinnfrage werde für viele Lehrkräfte zur existenziellen Weichenstellung. Seine drei zentralen Impulse: Lehreridentität braucht Pflege und Korrektur. Selbstfürsorge, Teamkultur und systemische Unterstützung gehören zusammen. Und Veränderung beginnt klein – „mit einem ehrlichen Blick auf sich, einem Gespräch, einem bewussten Ja oder Nein“.
Kunsttherapeut Christian Horras lud anschließend mit zwei Imaginationsübungen zum intuitiven Malen ein. Spielerisch öffnete er dabei Zugänge zu Intuition, Lebendigkeit und schöpferischer Kraft – ein bewusster Gegenpol zum strukturierten Schulalltag. Die Teilnehmenden ließen sich begeistert auf den kreativen Prozess ein und gestalteten persönliche Erinnerungen an ihre eigenen Stärken und ihre individuelle Identität.
Am Nachmittag vertieften zwei Workshops den Blick auf Resilienz: Kerstin Hamme-Hategekimana führte in Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl und das Modell IFS (Internal Family Systems) ein und ließ die Teilnehmenden in Körperübungen und eine Traumreise eintauchen. Parallel widmete sich Vural Sahin der Rolle von Spiritualität und Achtsamkeit im Lehrerberuf. Er betonte die Bedeutung innerer Balance, des Bei-sich-Bleibens und des zur Ruhe Bringens des Geistes, um im Schulalltag authentisch und kraftvoll auftreten zu können. Meditation sowie das Bewusstsein für die Verbundenheit aller Menschen beschrieb er als zentrale Ressourcen, die Lehrkräften helfen, Resilienz zu entwickeln und ihre eigene Haltung nachhaltig zu stärken.
Nach einer Klinikführung und dem Mittagessen sorgte das rhythmische TaKeTiNa-Erlebnis mit Frank Rihm und Cettina Franchella für ein kraftvolles Gemeinschaftsgefühl – ein Prozess, der die heilende und transformative Wirkung von Rhythmus und Musik eindrucksvoll spürbar machte.
Mit einem besinnlichen Abschlussritual von Corinna Schumm, Gesundheitsreferentin der Heiligenfeld Kliniken, fand der Tag in Ruhe und Ausgeglichenheit seinen Ausklang. Für viele Teilnehmende war es „Auszeit und Bildung zugleich“ – ein Tag für Lehrkräfte, der Raum zum Auftanken, zur Inspiration und zur Begegnung mit sich selbst bot. Ein wertvolles und umfassendes Angebot der Heiligenfeld Kliniken für die pädagogischen Fachkräfte.
Schon jetzt lohnt es sich, den Termin vorzumerken: Am 18. November 2026 laden die Heiligenfeld Kliniken erneut zu einem Symposium für Lehrkräfte ein – mit frischen Impulsen, inspirierenden Begegnungen und einem Programm, das wieder Raum für persönliche Entwicklung und Stärkung im Berufsalltag bieten wird.