Eine Frau steht in einem sonnendurchfluteten Feld, die Augen geschlossen und das Gesicht der Wärme des Sonnenlichts zugewandt. Dieser friedvolle Moment symbolisiert Achtsamkeit, ein Innehalten, um die Gegenwart voll und ganz zu erleben und die Verbindung zur Natur zu spüren.

Achtsamkeit – ein Trend?

Achtsamkeit ist ein Konzept, das in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erlangt hat. Es bezieht sich auf die Fähigkeit, vollständig im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und bewusst zu leben. Die Achtsamkeitspraxis ist ein Weg, um diese Fähigkeit zu entwickeln und zu fördern.

Die Idee der Achtsamkeit ist nicht neu. Sie ist tief verwurzelt in den Traditionen des Buddhismus und des Yoga. In der westlichen Welt hat sie jedoch erst in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass wir in einer Welt leben, die immer schneller und stressiger wird. Wir sind ständig von Ablenkungen und Verpflichtungen umgeben und haben oft das Gefühl, dass wir nicht genug Zeit haben, um alles zu erledigen. Die Achtsamkeitspraxis bietet einen Weg, um dem entgegenzuwirken und unser Leben bewusster und erfüllter zu gestalten.

Es geht darum, präsent und offen für alles zu sein, was sich in diesem Moment zeigt, ohne sich von Gedanken, Sorgen oder Ängsten ablenken zu lassen und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schärfen. Somit kann man das Leben bewusster erleben, anstatt es einfach an sich vorbeiziehen zu lassen.

Außerdem ermöglicht die Achtsamkeitspraxis den Praktizierenden, sich aus der Hektik des Alltags zu befreien.

Der Molekularbiologen Dr. Jon Kabat-Zinn erforschte an der Universitätsklinik in Worcester, Massachusetts (USA) das Programm „MBSR“, auf Deutsch “Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“, welches weltweit im Gesundheitsbereich und in sozialen und pädagogischen Einrichtungen eingesetzt wird. Dabei werden meditative Einheiten mit viel Ruhe und Bewegung mit der modernen Psychologie und der erforschten Stressreduktion verbunden und so gelehrt.

Das Trainingsprogramm dauert acht Wochen, während denen man lernt, den alltäglichen Stress besser zu bewältigen und mit psychischen und körperlichen Krankheiten besser umzugehen.

Die Wirkung von MBSR zeigt sich durch senken des Blutdrucks und das Nervensystem entspannt sich. In der Psyche zeigt sich die Wirkung dadurch, dass Gedanken und Gefühle besser wahrgenommen werden können und sich auf das Wichtige konzentriert werden kann.

Neben dieser ausführlichen Ausbildung ist es natürlich auch möglich einfache Achtsamkeitsübungen von Zuhause aus durchzuführen. Dazu gibt es auch viele geführte Meditationen, die helfen sich auf die wesentlichen Aspekte zu konzentrieren.

Eine der grundlegenden Übungen ist die Atemmeditation. Indem man sich auf den Atem konzentriert und ihn beobachtet, können die Gedanken und Emotionen losgelassen und es kann sich auf den gegenwärtigen Moment konzentriert werden. Diese einfache Technik kann helfen, Stress und Angst abzubauen und ein tieferes Verständnis für sich selbst zu erlangen.

Eine weitere wichtige Technik der Achtsamkeitspraxis ist die Körperbeobachtung. Man konzentriert sich auf die Empfindungen im Körper, lernt sich selbst besser kennen und löst sich von den Gedanken und Emotionen, die eine*n belasten. Dabei kann man auch lernen, sich besser zu entspannen und sich von körperlichen Beschwerden zu befreien.

Die Achtsamkeitspraxis kann auch in alltäglichen Situationen angewendet werden. Durch das Konzentrieren auf die eigene Umgebung und das Öffnen der Sinne, kann der gegenwärtige Moment vollständig erlebt und die Gedanken und Emotionen für einen Augenblick in den Hintergrund verschoben werden.

Achtsamkeitspraxen können auch in Seminaren und Fortbildungen der Akademie Heiligenfeld erlernt werden.

Dabei gibt es das Seminarfestival, wo unter anderem „Achtsamkeit und Humor“, „Aufmerksamkeitslenkung durch Bewegungsmeditation“ und „Achtsamkeitspraxis und Atemmeditation“ angeboten wird.

Außerdem gibt es „Achtsamkeits- und Selbstmitgefühlsbasierte Methoden in der Psychotherapie – Basic Kurs Modul 1-3“, wobei Grundlagen und Grundkenntnisse in Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Mitgefühl sowie positiver Neuroplastizität und positiver Psychologie vermittelt werden.

Während einige Kritiker den Trend als oberflächlich oder als kommerzialisiert ansehen, gibt es auch viele Befürworter, die glauben, dass Achtsamkeit eine wertvolle Praxis ist, die helfen kann, das Leben zu verbessern. In jedem Fall ist es klar, dass Achtsamkeit eine wachsende und wichtige Bewegung ist, die sich auf die Förderung von geistiger Gesundheit und Wohlbefinden konzentriert.

Autor des Textes ist unsere Studentin Paula Reinhart

Was ist Achtsamkeit?

Wie übe ich Achtsamkeit?

Achtsamkeitsübungen für den Alltag

Übung

Podcast: Bodyscan – Achtsamkeitsübung zur Selbstfürsorge