Im Apil 2020 startet in der Akademie Heiligenfeld zum wiederholten Male die Weiterbildung „Cranio Sacrale Therapie“ referiert von Ulrich Hesse. In einem Interview gibt er uns einen kurzen Einblicke in die Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten der körperorientierten Behandlungsform:
Herr Hesse, was kann man sich überhaupt unter der Cranio Sacralen Therapie vorstellen und wo wird diese angewendet?
Die CranioSacrale Therapie (CST) ist eine sanfte, nichtinvasive manuelle Therapie, die sich vor allem auf die Struktur und Funktion des zentralen Nervensystems und damit verbundene Fehlfunktionen, Krankheitsbilder und Symptome bezieht. CST ist ein osteopathisches Verfahren, das in den 1970er Jahren von dem amerikanischen Osteopathen John Upledger „wiederenteckt“ und weiterentwickelt wurde. Die Therapie arbeitet schwerpunktmäßig ressourcenorientiert und unterstützt die somatische und psychische Selbstregulation. Angewendet wird die CST unter anderem bei Kiefergelenksbeschwerden, Kopfschmerzen, Migränen, Schwindel, Tinnitus, Schlafstörungen, ADHS, Burnout, Depression und Sehstörungen.
Welche Inhalte und Techniken werden in den einzelnen Modulen vermittelt?
Im Einführungswochende vom 04.04.20 – 05.04.20 werden die theoretischen und praktischen Grundlagen von CST mit dem Schwerpunkt Praxis vermittelt, so dass die Teilnehmer/innen zuhause üben können. Unter anderem geht es um sorgfältige und achtsame Palpation, sanfte Untersuchung und Aufspüren des subtilen sogenannten CranioSacralen Rhythmus. Wir beziehen uns des Weiteren auf die transversalen Faszien, den knöchernen Beckenring und die Kopfgelenke. Selbsterfahrung und praktisches Üben bilden den Schwerpunkt an diesem Wochenende.
In den einzelnen Aufbaukursen beziehen wir uns u. a. intensiv auf die Dynamik der Schädelkapsel, der Schädelbasis und der Kiefergelenke. Schwerpunkte des ersten Levels sind die Arbeit am Bindegewebe, den Schädelknochen und den Hirnfaszien sowie das Erkennen ganzkörperlicher Zusammenhänge. Im zweiten Level tauchen wir tief in die Arbeit mit verkörperten Emotionen und Erinnerungen im Zellgedächtnis ein. Anfänge der therapeutischen Kommunikation während der Sitzung werden in Level drei demonstriert. Es gibt in allen drei Aufbaukursen viel Zeit zum Üben und zur Selbsterfahrung. Die Anatomie wird sorgfältig vorgestellt.
An welche Zielgruppe richtet sich die Weiterbildung und welche Grundkenntnisse benötigen die Teilnehmer?
Die Veranstaltung ist für Ärzte, Physiotherapeuten, Osteopathen, Heilpraktiker, Masseure, Krankenschwestern und Körpertherapeuten geeignet. Die Teilnehmer sollten über anatomische und physiologische Grundkenntnisse verfügen.
Einen zusammenfassenden Überblick über die wesentlichen Seminarinhalte und -informationen sowie ein Anmeldeformular finden Sie hier.