Ein Mädchen liegt entspannt in einem Feld von blühendem Lavendel, die Augen geschlossen und in tiefer Achtsamkeit versunken. Diese ruhige Szene spiegelt die Verbindung mit der Natur wider und betont die Bedeutung der Achtsamkeit, um im Moment zu leben und die Schönheit der einfachen Dinge im Leben zu schätzen.

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit (mindfullness) bedeutet, im Moment zu sein und diesen bewusst zu erleben/wahrzunehmen. Die „alte“ Weisheit, eine Sache nach der anderen zu machen und sich nur darauf zu konzentrieren, was man gerade tut, trifft es sehr genau. Die Methode kommt aus dem Buddhismus und beschreibt eine Form der Meditation, bei dieser wird die Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt gerichtet und gleichzeitig sollte man sich bewusst sein, dass man gerade aufmerksam ist. In dieser fokussierten Aufmerksamkeit wird man sich der ablaufenden inneren und äußeren Prozesse gewahr – wie Gefühlen, Gedanken, Körper- und Sinneswahrnehmungen. Diese Gedanken und Gefühle lässt man zu, ohne diese zu bewerten oder verändern zu wollen.

Genau da zu sein wo man ist!

Dies steht unserem normalen Alltag sehr entgegen, wo wir versuchen Vieles miteinander zu verbinden, viele Dinge auf einmal zu erledigen. Schon bei der ersten Tasse Kaffee am Morgen machen wir den Plan für den Tag, führen Telefonate oder richten die Brotzeitdose unserer Kinder.

Achtsamkeit ist wie oben beschrieben eine Technik, was de facto heißt, dass sie erlernt werden kann. Am Anfang scheint es schwer zu sein, doch mit der Übung gelingt es uns immer leichter in den Zustand der Achtsamkeit zu kommen und uns selbst wahrzunehmen und im Moment zu sein – auch bei unseren alltäglichen Tätigkeiten. Hier gibt es unterschiedliche Programme, Meditationen und Techniken – einige davon werden im Blog oder Podcast der Heiligenfeld Gruppe genauer beschrieben oder angeleitet. Den Link hierfür findet Ihr unterhalb des Beitrages.

Doch warum sollte man sich überhaupt darin üben – kann ich doch vermeintlich viel mehr erledigen, wenn ich mehrere Dinge gleichzeitig mache.

Mehrere Studien zeigen, dass dies nicht nur nicht möglich ist, sondern auch negative Effekte auslöst. Was bedeutet das Achtsamkeit laut neuster Studien auch eine Vielzahl an positiven Auswirkungen auf den Körper hat.

So kann eine gelernte und angewandte „Achtsamkeit“ das Gehirn nachweislich verändern:

  • Der Mandelkern schrumpft, in diesem Teil des Gehirns sitzt unser Angstzentrum.
  • Der Hippocampus wächst – und damit auch unsere Gedächtnisleistung und die Aufmerksamkeit nimmt zu.
  • Die grauen Zellen im orbifrontalen Kortex nehmen zu – diese beeinflussen, wie wir Situationen wahrnehmen und wie wir emotional darauf reagieren.

Außerdem verändert das Achtsamkeitstraining auch unser Blut:

  • Der Hormonpegel wird reguliert und damit der Stress reduziert
  • Und das Immunsystem wird gestärkt

Es hat eine nachgewiesen positive Wirkung bei unterschiedlichen physischen und psychischen Erkrankungen, wie:

  • Rückenschmerzen
  • Migräne
  • Essstörungen
  • ADHS
  • Psychischen Problemen
  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Suchtproblemen

Gute Ergebnisse konnten auch bei Begleitung einer Therapie für Tumorpatienten und für Hautkrankheiten erzielt werden.

Die Achtsamkeitspraxis ist also auch im klinischen Bereich nicht von der Hand zu weisen. Hier bietet die Akademie Heiligenfeld auch die Möglichkeit einer Zusatzqualifizierung zum „Klinischen Achtsamkeits- und Selbst-Mitgefühls-Trainer*in“ für Psychotherapeut*innen, Ärzt*innen, Psycholog*innen und andere therapeutische Berufsgruppen an. Den Link findet ihr unter dem Text.

Achtsamkeitspraktiken werden auch mittlerweile von vielen Krankenkassen anerkannt – da die wissenschaftlichen Belege die positiven Effekte klar aufzeigen.

Auch bei „gesunden Menschen“ zeigen sich positive Veränderungen die direkt im Alltag erlebt werden können, man fühlt sich im Allgemeinen einfach wacher und aufmerksamer. Das Immunsystem sowie die Resilienz werden gestärkt und damit nimmt die Stressresistenz zu. Allgemein zeigen sich Menschen, die sich in Achtsamkeit üben, wohlwollender mit sich und anderen Menschen und damit einhergehen wird die Zufriedenheit und Lebensfreude des Einzelnen gesteigert.

Darüber hinaus ermöglicht Achtsamkeit auch mystisch-spirituelle Erfahrungen. Hier liegen auch die Wurzeln der Achtsamkeitspraxis. Denn Achtsamkeit hat ihre Ursprünge in religiösen Systemen wie dem Buddhismus, dem Christentum oder der Philosophenschule der Stoiker. Achtsamkeit war dort niemals Selbstzweck, sondern immer eingebettet in ein ethisches Bezugssystem.

Noch weitere spannende Themen zum Thema Achtsamkeit findet ihr im Blog der Heiligenfeld Klinik und der Akademie.

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